Maßgeschneiderte Individualreisen nach Südostasien

Traditionen und Bräuche in Indonesien

Die wichtigsten Verhaltensregeln in Indonesien verstehen

In diesem Beitrag präsentieren wir Ihnen einen Einblick in die  Traditionen und Bräuche Indonesiens, die in herkömmlichen Reiseführern oft zu kurz kommen. Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, die Denkweisen der örtlichen Bevölkerung besser zu verstehen und so Ihre Reiseerfahrung zu vertiefen.

Indonesien ist nicht nur für seine traumhaften Strände bekannt, sondern auch für seine kulturelle Vielfalt. Das Land begeistert mit lebhaften Feierlichkeiten wie Galungan und Nyepi sowie mit spirituellen Praktiken, die Besucher in ihren Bann ziehen. Wir hoffen, Ihnen mit dem folgenden Beitrag ein tieferes Verständnis für die Lebensweise der indonesischen Bevölkerung vermitteln zu können.

Keine Zeit zum langen Recherchieren? Wir beraten Sie zu Indonesiens Traditionen und gestalten Ihre individuelle Indonesienreise.

Die Bedeutung von Gastgeschenken in Indonesien

Was schenkt man sich in Indonesien?

Typische regionale Spezialitäten aus der eigenen Heimat sind gern gesehen, genauso können Kaffee und Kuchen unbedenklich verschenkt werden. Für Kinder sind kleine Spielsachen oder Buntstifte gut geeignet.

Was sollte man bei Gastgeschenken vermeiden?

Je nachdem, welcher Glaubensrichtung der Beschenkte angehört, gilt es, bestimmte Hinweise zu beachten. In einem muslimisch geprägten Gebiet ist es unangebracht, Alkohol oder Schweinefleisch zu schenken. Genauso sollte auf die hinduistische Tradition geachtet werden: Vermeiden Sie Geschenke aus Leder oder Produkte, die Rindfleisch enthalten.

Wie werden die Geschenke übergeben?

Geschenke sollten, wie in anderen asiatischen Ländern, prinzipiell mit der rechten Hand oder beiden Händen überreicht werden. In Indonesien ist es außerdem üblich, Geschenke nicht in Anwesenheit des Schenkenden zu öffnen.

Gesprächsthemen und Smalltalk in Indonesien

Die Indonesier sind grundsätzlich sehr offen und lassen sich gerne in Gespräche verwickeln. Es lohnt sich, einige Brocken der indonesischen Nationalsprache Bahasa Indonesia zu lernen, um einen leichten Einstieg ins Gespräch zu finden und dem Gegenüber ein Lächeln zu entlocken. Einige weitere Tipps helfen Ihnen dabei, die Gespräche so angenehm wie möglich zu gestalten.

Dos

Don'ts

Umgangsformen in der Öffentlichkeit

Es wird meist nicht erwartet, dass Touristen alle sozialen Verhaltensweisen und Gebräuche kennen. Es wird dennoch sehr geschätzt, wenn sich Besucher auf die kulturellen Eigenheiten Indonesiens einlassen und sich bemühen, die Traditionen zu verstehen.

Tempel und Moscheen

Frauen haben während der Gebetszeit in einer Moschee entweder keinen Zutritt oder müssen in einen abgetrennten Bereich zum Beten. Teilweise beten sie hinter den Männern, sie sind dabei jedoch stets außerhalb deren Blickfeld.

Da der Kopf als heilig angesehen wird, sollte nicht direkt vor den Betenden vorbeigegangen werden. Es ist außerdem darauf zu achten, sich grundsätzlich leise zu verhalten und sich, falls nötig, flüsternd zu unterhalten.

Für Tempel- und Moscheebesuche in Indonesien gilt außerdem eine besondere Kleiderordnung.

Bali Tempel

Das Gesicht wahren

Die indonesische Bevölkerung ist harmoniebedürftig und versucht nach Möglichkeit, Konflikte zu vermeiden. Rotangelaufene herumschreiende Touristen an der Hotelrezeption werden nicht ernst genommen und verlieren das Gesicht in den Augen der Indonesier. Ähnlich verhält es sich beim Nein-Sagen. Um das Gesicht nicht zu verlieren, werden sich Indonesier davor drücken, „nein“ zu sagen und weisen durch zögerliches Verhalten Unwissen oder auf Abweisung hin. Diese Vermeidung wird von Europäern oft falsch gedeutet, in Wahrheit ist es eine Geste der Höflichkeit.

Jam karet – „Gummizeit“

Die westliche Zeiteffizienz findet man in Indonesien nicht, es herrscht ein grundsätzlich anderes Zeitgefühl.  Der Ausdruck jam karet macht dies deutlich – übersetzt bedeutet er so viel wie „Gummizeit“. Der gegenwärtige Moment ist wichtiger als das Ziel in der Zukunft. Geduld ist somit eine Kardinaltugend in Indonesien. Wenn etwas wider Erwarten nicht nach Plan laufen sollte, heißt es: Lächeln und mit Geduld das Problem zu lösen versuchen.

Körperkontakt

Sich an den Händen zu halten ist in Indonesien völlig normal – vorausgesetzt es handelt sich um Männer mit Männern oder Frauen mit Frauen. Während dies als Zeichen enger Freundschaft verstanden wird, gilt der Körperkontakt zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit als tabu.

Heiliger Kopf – unreine Füße

Den Kopf eines anderen Menschen zu berühren, egal ob es sich um den Partner oder einen engen Freund handelt, ist ein Zeichen von mangelndem Respekt und wird in der Öffentlichkeit nicht gerne gesehen. Somit sollte vor betenden Menschen ein respektvoller Abstand eingehalten werden. Während der Kopf als heilig gilt, werden Füße jedoch als unrein angesehen. Das bedeutet, dass anderen Leuten nie die Füße entgegengestreckt werden sollten.

Essensregeln

Wenn Sie von einer indonesischen Familie zum Essen eingeladen werden, sollten Sie in jedem Fall darauf warten, zum Essen aufgefordert zu werden. Außerdem sollte nie zu viel geschöpft werden: aus Höflichkeit sollten Sie nämlich immer mindestens eine zweite Portion essen.

Besondere Traditionen und Bräuche in lndonesien

Aufgrund der vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist es praktisch unmöglich, eine komplette Auflistung aller Festtage im Land zu liefern. Eine Auflistung der nationalen Feiertage finden Sie in unseren praktischen Reiseinforomationen. Die Feste in Indonesien werden von besonderen Traditionen und Bräuchen begleitet.

Balinesische Tempelfeste

Jeder Tempel auf Bali hat sein eigenes Fest, das jedes Jahr für drei Tage gefeiert wird. Aufgrund der unzähligen Tempel auf der Insel und der Tatsache, dass das balinesische Jahr nur 210 Tage zählt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, ein solches Tempelfest mitzuerleben. Die Feste werden von Festessen, Prozessionen und Tänzen begleitet.

Bali Tirta Gangga
Teich mit Wasserspeier im Wasserpalast Tirta Gangga auf Bali

Tag der Stille/Nyepi-Day

Am letzten Tag des alten Jahres werden auf Bali Opfergaben dargebracht und Priester zitieren Mantras, durch welche die Dämonen des alten Jahres vertrieben werden sollen. Sobald dann die Sonne untergeht, ziehen die Menschen mit Fackeln und lauten Gongs durch die Straßen. Am darauffolgenden Neujahrstag verlassen die Menschen das Haus jedoch nicht. Auch Touristen sollten an diesem Tag zuhause bleiben. Es wird nicht gearbeitet und nicht gekocht. Selbst die Elektrizität bleibt abgeschaltet. Ziel ist es, die wiederkehrenden Dämonen denken zu lassen, die Insel wäre unbewohnt.

Nyepi Day
Nyepi Day

Galungan

Das balinesische Fest dauert zehn Tage lang und wird zu Ehren des Schöpfergotts veranstaltet. Die Straßen sind prachtvoll mit Früchten und anderen Opfergaben geschmückt, der Familienschrein wird mit Reis und Blumen dekoriert. Die familiären Feierlichkeiten werden von ausgiebigen Festessen und Tempelzeremonien begleitet. Am Ende des Fests werden auf die Erde zurückgekehrte Ahnen  schließlich mit reichlich Opfergaben verabschiedet.

Ramadan

Aufgrund der muslimischen Prägung wird in weiten Teilen des Landes Ramadan gehalten. Zwischen Sonnenauf- und untergang wird gefastet, wodurch in den Straßen kein Essen verkauft wird. Nach dem Signal der Moschee kommt wieder Leben in die Straßen und die Restaurants füllen sich. Der Fastenmonat endet mit dem Zuckerfest Idul Fitri. Während dieser Zeit kehren die meisten Indonesier in ihre Familien zurück, was dazu führt, dass die meisten öffentlichen Verkehrsmittel überfüllt sind.

Familienbewusstsein

Die indonesische Großfamilie bildet das Fundament für die Gesellschaft. Sich den Regeln und Traditionen des familiären Netzwerkes zu beugen, sorgt für soziale Anerkennung und Sicherheit. Zudem sind die Familien oft kinderreich, da Kinder die Familie nicht selten finanziell unterstützen müssen und im Alter die Eltern versorgen. Die Familienmitglieder leben meist auf engem Raum zusammen.

Besondere religiöse Überzeugungen in Indonesien

Ab dem 14. und 15. Jahrhundert verbreiteten sich der Islam und das Christentum auf Indonesien. Der Hinduismus, Buddhismus, sowie alte Naturreligionen wurden dabei zwar überlagert, aber nicht vollständig verdrängt.

Islam

Über 88% der Indonesier gehören dem Islam an. Der Inselstaat hat somit die größte muslimische Bevölkerung der Welt.

Christentum

ur etwa 9% bekennen sich zum Christentum. Nach dem Putsch von 1965 konvertierten viele Chinesen, da sie ohne religiöse Zugehörigkeit unter dem Verdacht standen, Kommunisten zu sein.

Hinduismus

Im Gegensatz zum indischen Hinduismus ist das Kastensystem weniger relevant für die die 3,5 Millionen Hindus in Indonesien. So gibt es keine Kastenlosen bzw. Unberührbaren.

Buddhismus

Tempelanlagen in Zentral-Java sind Zeugnisse des vergangenen buddhistischen Erbes. Heute leben die meisten der zwei Millionen Buddhisten in Jakarta.

Kleidung

Ein gepflegtes Erscheinungsbild wird in Indonesien sehr geschätzt. Grundsätzlich empfiehlt es sich daher, auf eine Kombination aus bequemer und gutaussehender Kleidung zu setzen.

Alkoholkonsum in Indonesien

Je nach Region ist der Verkauf und Konsum von Alkohol mehr oder weniger reguliert. In den Städten, an touristischen Orten und auf Bali ist Alkohol zwar erhältlich, aber recht teuer. 2015 wurde eine hohe Einfuhrsteuer erhoben, was einen starken Preisanstieg zur Folge hatte.

Stark muslimisch geprägte Regionen unter stark konservativer Führung implementierten zum Teil ein lokales Alkoholverbot. Nicht einmal in Hotels oder Bars ist dort Alkohol zu finden.

Kulinarik in Indonesien

Kleine Garküchen bieten zu praktisch jeder Tageszeit und zu günstigen Preisen warme Mahlzeiten an. Die einzige Ausnahme stellt der Fastenmonat Ramadan in den muslimischen Regionen Indonesiens dar.

In den meisten indonesischen Lokalen wird zwar mit Löffel und Gabel gegessen, in ländlichen Gegenden kann es allerdings auch sein, dass mit der Hand gegessen wird. Hierbei gilt: nur die rechte Hand verwenden, die linke Hand gilt als unrein. Das Ganze benötigt etwas Übung. Zur Reinigung davor und danach werden Schalen mit Wasser bereitgestellt.

Indonesien Streetfood

Fazit: Viele Inseln – viele Traditionen

Insgesamt sind die vielen Traditionen und Bräuche in Indonesien von großer Bedeutung und werden von den Menschen geschätzt und gepflegt. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des indonesischen Lebens und tragen dazu bei, die einzigartige kulturelle Vielfalt und Identität des Inselstaats zu bewahren und zu stärken.

Sulawesi Holzpuppen

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Christina Bauer

Christina Bauer

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