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Nationalpark Gunung Mulu – Weltgrößtes Höhlensystem

Der Nationalpark Gunung Mulu zeichnet sich vor allem durch die Mulu Caves aus – ein einzigartiges Höhlensystem im Bundesstaat Sarawak auf Borneo. Einige dieser Höhlen können Sie bei einem Besuch im Gunung-Mulu-Nationalpark erkunden. Seit dem Jahr 2000 zählt der Nationalpark als UNESCO-Welterbe.

Mulu Zuckerhüte mit Flieger in Vordergrund

Allein die Anreise ist einen Besuch wert – eine kleine Propellermaschine fliegt Sie über den dichten Regenwald mit Blick auf mäandrierende Flussarme, die sich ihren Weg durch den Dschungel bahnen.  Im Gunung-Mulu-Nationalpark selbst erwartet Sie eine Vielfalt von Flora und Fauna – viele davon bedrohte Tier- und Pflanzenarten.  Vor allem aber fasziniert eine Karstlandschaft, in deren Gestein sich das größte Höhlensystem der Welt gegraben hat – die Mulu Caves.

Grünes UNESCO Weltkulturerbe

Der Nationalpark Gunung Mulu befindet sich auf Borneo und liegt im Westen der Insel im Bundesstaat Sarawak. Er umfasst eine Fläche von 540 Quadratkilometern und ist damit der größte Nationalpark Sarawaks. Insgesamt bietet der Gunung-Mulu-Nationalpark 17 verschiedene Klimazonen. Damit ist eine vielfältige Natur garantiert. Acht verschiedene Waldarten gibt es hier zu entdecken, zum Beispiel Sumpf- oder Dipterocarpaceen-Wälder. Insgesamt ist die ausgeprägte Flora ein echtes Merkmal des Nationalparks Gunung Mulu. Sie können mehrere Arten der Kannenpflanzen entdecken oder auch einen Teil der 170 Orchideenarten.

Gunung Mulu Nationalpark Boardwalk

Bei Wanderungen durch den Regenwald des Nationalparks Gunung Mulu gibt es also einiges zu sehen. Die Wege sind häufig mit Infotafeln beschildert, sodass Sie auf diese Weise einiges über Flora und Fauna erfahren können. Die Fauna im Nationalpark Gunung Mulu lässt sich besonders gut bei einem Spaziergang am späten Abend entdecken, wenn es schon dunkel ist und damit das Treiben der nachtaktiven Tiere beginnt. Dabei ganz wichtig: Taschenlampe nicht vergessen!

Der Mount Mulu als Namensgeber

Gunung Mulu Nationalpark Fluss

Der Name des Nationalparks leitet sich vom Mount Mulu ab, der sich mit seinen 2.376 Höhenmetern mitten im Nationalpark Gunung Mulu erstreckt. Dieser Sandsteinberg ist der zweithöchste Berg Sarawaks. Um den Gipfel erklimmen zu können, ist eine Wanderung über vier Tage notwendig, um die 24 Kilometer zu bewältigen. Die Route unterscheidet sich nicht von der, die der Malaysier Tama Nilong nutzte. Er war Ende der 1920er Jahre der erste Mensch, der den Gipfel erklommen hat. 1935 wurde dann eine Forschungsstation auf dem Gipfel errichtet.

Das Gebiet des Gunung Mulu Nationalparks ist nur schwer zu erreichen. Am besten gelingt das mit dem Kleinflugzeug von Miri, Kuching oder Kota Kinabalu aus. Allein die Reise über den dichten Regenwald mit Blick auf mäandrierende Flussarme ist also schon spektakulär. Gunung Mulu wurde im Jahr 1974 zu einem Schutzgebiet erklärt. 11 Jahre später eröffnete der Nationalpark als touristisches Ausflugsziel. Im Jahr 2000 wurde er dann in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen.      

Die Mulu Caves

Das eigentliche Highlight des Nationalparks Gunung Mulu sind die Mulu Caves. Im Jahr 1961 berichteten Forschende erstmals von den Höhlen. 16 Jahre später wurde eine Bestandsaufnahme vollzogen, um das Gebiet besser einordnen zu können. In diesem Zuge wurde auch das Höhlensystem im Kalksteinmassiv des 1.750 Meter hohen Gunung Api entdeckt. In den folgenden Jahren wurden 26 Höhlen erforscht, die sich insgesamt über eine Länge von 150 Kilometern erstrecken.

Zu den Mulu Caves gelangen Sie zu Fuß über ausgelegte Flussplanken. Im vorherrschenden Kartgestein – das Gebirge ist bis zu 90 Millionen Jahre alt – ist unter dem Einfluss von Wasser ein Höhlensystem entstanden, das seinesgleichen sucht. Zur genauen Entstehung der Höhlen können Sie sich im Mulu Discovery Centre belesen. Hier erhalten Sie auch einen Eindruck, wie groß das Höhlensystem insgesamt ist, denn der Bereich, der touristisch erschlossen ist, umfasst natürlich nicht das gesamte Höhlensystem. Außerdem gibt es hier auch einiges über die Flora und Fauna des Nationalparks zu lesen.

Weitere Höhlen im Gunung Mulu Nationalpark

Die Deer Cave

Die Deer Cave ist eine der Höhlen im Nationalpark Gunung Mulu. Sie ist bis zu 220 Meter breit und 125 Meter hoch. Damit ist sie die zweitgrößte Höhle der Welt. Vor allem zeichnet sie sich durch ihre Länge aus. Schließlich ist sie mit 2.160 Metern die längste Höhlenpassage der Welt. Bei der Deer Cave lassen sich auch ausgezeichnet Fledermäuse beobachten – schließlich gibt es hier zwei bis drei Millionen davon. Am besten sehen Sie die Fledermäuse in der Abenddämmerung, wenn sie aus der Höhle hinaus in die Nacht fliegen. Wie der Name der Höhle bereits verrät, sind Fledermäuse nicht die einzigen Tiere, die mit ihr zu tun haben. Ihren Namen hat die Deer Cave durch die Hufabdrücke des Rotwilds am Höhleneingang, der sich übrigens über eine Höhe von knapp 150 Metern erstreckt, erhalten. Die Rehe waren vor allem durch die großen Mengen Guano, also den Exkrementen der Fledermäuse am Boden, in der Höhle. Guano ist sehr nährstoffreich, weshalb dadurch neben den Rehen auch Insekten angezogen wurden. Für uns Menschen wirkt Guano durch den Gestank jedoch eher weniger anziehend.

Gunung Mulu Nationalpark Kleiner See im Dschungel

Die Clearwater Cave

Nach einer kurzen Tour auf dem Langboot erreichen Sie die Clearwater-Höhlen. Das Höhlensystem zählt mit einer Länge von etwa 220 Kilometern als eines der größten der Welt. Das klare Wasser des Clearwater Rivers, der ganz 180 Kilometer lang durch die Höhlen hindurchfließt, hat ihnen ihren Namen gegeben. Bei einer Tour gelangen Sie etwa 250 Meter ins Innere der Clearwater-Höhlen. 

Wind Cave und Lang’s Cave

Die Wind Cave erhielt ihren Namen, da aus ihr ein durchgängiger kühler Luftstrom dringt. Im Eingang dieser Höhle befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte mit bis zu 1.000 Jahre alten Skeletten. Mit der Lang’s Cave werden die vier Höhlen, die touristisch erschlossen wurden, komplettiert. Die Höhle wurde nach ihrem Entdecker benannt und ist zwar bedeutend kleiner, ein Besuch lohnt sich aber trotzdem, denn die Stalagmiten und Stalaktiten werden hier teilweise beleuchtet und so gekonnt in Szene gesetzt. Für Abenteuerlustige gibt es weitere Höhlen, die auf bestimmten Adventure-Caving-Touren erreicht werden können. Ziel einer solchen Tour ist zum Beispiel entweder die Langang Cave oder die Sarwak Chamber. Letztere wurde 1981 entdeckt und ist die größte natürliche Höhlenkammer der Welt mit einer Länge von etwa 600 Metern, einer Breite von rund 450 Metern und einer Höhe von über 100 Metern. Für den Besuch der Höhlen können Sie entsprechende Touren buchen.

Pinnacles im Mulu Nationalpark – wer das Abenteuer liebt

Neben den faszinierenden Höhlen ist der Nationalpark Gunung Mulu auch für die sogenannten Pinnacles (dt.: Spitzen) bekannt. Das sind messerartig geformte Kalkspitzen, die mit bis zu 50 Metern Höhe über die Baumwipfel hinausragen. Über Millionen Jahre hinweg entstanden die Pinnacles durch Niederschläge, die die Kalkfelsen ausgehöhlt haben. Um dorthin zu gelangen, müssen Sie allerdings eine anspruchsvolle mehrtägige Wander- und Klettertour mit Übernachtungen einplanen.